Fab Labs – 3D Druck, Lasercut und CNC Fräsen für jedermann
Einfach mal mit einem 3D-Drucker ein eigenes Modell kreieren? Mit dem Lasercutter Holz, Papier, Gummi oder Plexiglas präzise schneiden? Gar mit einer CNC Maschine aufwendige Fräsarbeiten durchführen? Das und vieles mehr bieten sogenannte Fab Labs („fabrication laboratory„). Das sind offene Werkstätten, die Produktionswerkzeuge, die normalerweise nur Profis zur Verfügung stehen, allen Menschen verfügbar machen. Das erste Fab Lab gibt es in Deutschland bereits seit 2009 in der Technischen Hochschule Aachen. Hier kann man jeden Dienstag von 11:00 bis 19:00 eine Stunde lang nicht nur 3D Drucker und CNC Router, sondern auch 3D Scanner oder Arduino-Boards nutzen.
3D-Drucker sind ja derzeit in aller Munde. Vielfach werden die Geräte billiger, sind aber mit 1.000 bis 2.000 Euro Einstiegspreis trotzdem noch ein recht harter Brocken. Fab Labs wie das in Nürnberg, Hamburg oder Wien bieten Geräte jenseits der 10.000 Euro Klasse, die gegenüber den Einstiegsdruckern natürlich einen großen Qualitätsvorteil bieten. Je nach Standort bezahlt man entweder einen Mitgliedsbeitrag, die Materialkosten oder überhaupt nur eine freie Spende.
Wer hochtechnologische Maschinen wie CNC Fräsen nutzen wollte, brauchte bisher eine entsprechende Ausbildung – sowie einen Zugang zu so einem Gerät. In den Fab Labs zählt aber vor allem der „do it yourself“ Gedanke. Nach einer kurzen Einschulung darf man bereits selber ran. In Foren und Wikis werden nützliche Hinweise gegeben, was man tun darf oder tunlichst vermeiden sollte. So kann man mit einem Lasercutter zwar die unterschiedlichsten Materialien schneiden und gravieren, viele Kunststoffe wie PVC oder ABS enthalten aber Substanzen, die beim Verbrennungsvorgang giftige Dämpfe abgeben und daher nicht bearbeitet werden dürfen. Ein kurzer Blick ins Internet schafft Sicherheit. Und notfalls kann man auch die anwesenden Mitarbeiter selbst fragen.
Ein eigenes T-Shirt gestalten? Eine Wand beschriften? Dafür nimmt man im Fab Lab einfach den Schneidplotter. Das ist ein Gerät, das eine spezielle Bedruck- oder Klebefolie nach eigenen Vorgaben ausschneidet. Natürlich sollte man vorher schon wissen, wie man eine vektorbasierte Datei erstellt. Ebenso sollte man sich im Druck- und Fräsbereich schon Basiswissen über CAD 3D-Modelle angeeignet haben. Dank freier Software wie Blender oder Inkscape ist das aber zumindest kein finanzielles Problem mehr. Do it yourself!